Klimawandel: Braucht es noch Wissenschaft?

Klimawandel

Eine Anmerkung vorweg, um nicht falsch verstanden zu werden: ich bin eine große Anhängerin von Wissenschaft und sehe sie im Wesentlichen als das beste Mittel, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen und Wissen zu sammeln. Daneben ist sie das beste Tool, das wir haben, um einen Blick in die Zukunft zu werfen und möglichst gute Prognosen abzugeben, was in der Zukunft passieren wird. So gut, wie das eben möglichst ist. Das gilt allen voran beim Klimawandel, denn wir wissen hier dank der Wissenschaft recht detailliert, was zu tun wäre.

Nur bei der Frage, ob es überhaupt einen Klimawandel gibt, denke ich oft: braucht es da eigentlich noch Wissenschaft? Wir sehen doch alles. Es gibt dennoch nach wie vor eine erschreckend große Anzahl von Menschen, die nicht an den (menschengemachten) Klimawandel glauben. Oder als Light-Variante nicht glauben, dass es so schlimm wird. Ein Teil der Argumentationslinie ist zum Beispiel: Wissenschaftler sind zum Großteil „Gefälligkeitswissenschaftler“ und arbeiten der Politik zu. Journalismus, der diese Themen dann aufgreift, ist im Wesentlichen Gesinnungsjournalismus und betreibt Panikmache.

Bei dieser Haltung ist es naheliegend, dass es wenig Sinn hat, nun über Wissenschaft und Studien zu diskutieren. Es ist dennoch im Netz häufig zu beobachten. Menschen verweisen auf Studien und versuchen wissenschaftsbasiert zu argumentieren. Ich frage mich dann häufig, ob das so sinnvoll ist, denn die Wissenschaft überzeugt ja ganz offensichtlich nicht. Und am Ende geht es darum auch nicht, sondern es spielen vor allem psychologische Faktoren eine Rolle, zum Beispiel verschiedene Abwehrmechanismen wie Verleugnung und Verdrängung.

Mittlerweile sind wir aber in einem so fortgeschrittenen Stadium des Klimawandels angelangt, dass in dieser Frage eigentlich keinerlei Wissenschaft mehr nötig ist. Es reicht völlig aus, achtsam durch die Welt zu laufen. Wenn man in der Stadt lebt, kann man sich die Stadtbäume angucken. Wenn man auf dem Land lebt, kann man in den Wald gehen und sich die Bäume angucken. Oder den trockenen Boden und alles, was darauf noch wächst. Im Sommer kann man sich Flüsse und Seen angucken und sich die Hitzetage einfach mal bewusst machen. Man kann auch spüren, dass die Übergänge beim Wetter fehlen.

Soeben hatten wir einen Temperaturunterschied von bis zu 40 Grad innerhalb einer Woche. Selbst wenn man sich für die Studienlage zu Kälteeinbrüchen nicht interessiert oder sie für falsch hält und den Wintereinbruch für einen „ganz normalen Winter wie immer“, könnte man jetzt, eine Woche später bei 20 Grad im Februar, doch mal skeptisch werden. Es ist auch nicht nötig, den Berichten über die weltweit stattfindenden Klimakatastrophen Glauben zu schenken. Man braucht das alles nicht glauben: es reicht ein Blick vor die eigene Haustür. Und dann kann man sich auch völlig eigenständig überlegen, wie das wohl weitergeht, wenn es noch wärmer wird.

Ganz grundsätzlich bin ich der Meinung, wir brauchen wieder viel mehr Diskussion, vor allem zwischen gegensätzlichen Meinungen. Nur bei der Frage, ob es nun tatsächlich einen Klimawandel gibt, reicht es mittlerweile längst aus, zu sagen: guck raus. Und für uns als Gesellschaft würde ich mir hier, neben der Wissenschaft, wieder sehr viel mehr Achtsamkeit für Naturveränderungen wünschen. Und auch für die Natur im Allgemeinen.

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