In der Dokumentation „Neuland – zu viel ist nicht genug“ geht es inhaltlich um die Hinterfragung unseres Konsumverhaltens und auch um das Motiv, aus welchem heraus wir ständig Dinge kaufen die wir nicht brauchen. Es ist eine der besten Dokumentationen, die ich in der letzen Zeit zu dem Thema gesehen habe.
Eine der Fragen, die oft als erstes gestellt werden, wenn es um verändertes Konsumverhalten geht, ist typischerweise die „Was kann ich als Einzelner schon bewirken“ -Frage. Wenn man so denkt und es dabei belässt, wird es wohl tatsächlich schwierig. Aber die Realität sieht anders aus. Denn wenn schon immer alle Menschen so gedacht und alles beim Alten belassen hätten, hätte sich nur wenig verändert. Das ist zum Glück anders.
Besonders spannend sind unsere Sichtweise und unser Anspruch auf „Freiheit“, welche uns unserer Auffassung nach dazu berechtigt, zu tun und zu konsumieren was immer wir möchten. Wir wehren uns vehement, sobald Vorschläge aus der Politik kommen, die unsere Freiheit auch nur im Geringsten einschränken könnten. Vorschläge, die in diese Richtung gehen, werden fast automatisch mit „Freiheitsberaubung“ betitelt und daher abgelehnt (Stichwort „Veggie-Day“). Nicht bedacht wird dabei, dass die fehlende „Freiheitsberaubung“ von heute und unser „Nicht-verzichten-wollen“ automatisch im Resultat die Freiheitsberaubung unserer Kinder und Nachkommen sein wird.
In einem Punkt stimme ich der Dokumentation nicht zu. Es wird gegen Ende suggeriert, dass nachhaltiger Konsum es ebenfalls nicht besser machen würde. Das ist faktisch falsch, weil es nicht per se auf alle Formen des nachhaltigen Konsums zutrifft. Natürlich macht man sich etwas vor, wenn für jeden Flug gleichzeitig ein Baum gepflanzt wird, denn die Treibhausgase des Fluges sind am Ende trotzdem in der Luft. Andere Dinge jedoch müssen wir konsumieren, das fängt schon bei Lebensmitteln an. Nur welche Lebensmittel wir genau kaufen, in welcher Verpackung sie sind und wie sie produziert wurden, macht einen sehr großen Unterschied.